VA ERZBERG / ZEPPELIN - Baumaschinen

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ZEPPELIN / VA ERZBERG

01.09.2021

VA ERZBERG / ZEPPELIN
Cat 16M sorgt am Erzberg für die richtige Distanz zur Oberleitung

Die letzten Jahre standen für die VA Erzberg GmbH ganz im Zeichen der Umrüstung des internen Materialtransports auf diesel-elektrisch angetriebene SLKW. Damit der permanente Kontakt zu der neu errichteten Oberleitung sichergestellt ist, muss der vorgegebene Abstand zur Transportstraße konstant eingehalten werden. Ein Job, für den ein neuer Großgrader Cat 16M von Sitech Austria mit einer 3D-Maschinensteuerung von Trimble ohne Masten ausgestattet wurde.

Mit dem Bau der Oberleitung und der Umstellung von einem Großteil der SLKW-Flotte auf die neue elektrische Antriebstechnologie setzt die VA Erzberg GmbH einen wichtigen Schritt in der Modernisierung des Abbaubetriebs. Immerhin wird im größten Tagbaubetrieb Mitteleuropas mit rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an mehr als 330 Tagen pro Jahr im 24-h-Dauerbetrieb gefördert.

DI Josef Pappenreiter, technischer Geschäftsführer der VA Erzberg, erklärt: „Wir bauen im Jahr derzeit mehr als 13 Mio. t Gestein ab, von denen rund 3 Mio. t als hochwertig aufbereitete Rohstoffe bei der voestalpine in Linz und Donawitz zur Roheisenerzeugung verwendet werden. Aktuell befindet sich die tiefste Stelle im Tagbau auf einer Seehöhe von 705 m, während die derzeitige Sturzhaldenhöhe bei 1.070 m liegt. Dieser Höhenunterschied wird weiter zunehmen und im Endausbau 600 m betragen. Größere Förderhöhen und damit auch längere Förderstrecken wirken sich in Zukunft natürlich auf unsere Betriebskosten aus. Aus diesem Grund haben wir uns für diese zukunftsorientierte Investition in unseren Materialtransport entschieden.“

Die insgesamt sieben diesel-elektrisch angetriebenen SLKW, die im September den regulären Betrieb aufnahmen, bewältigen die Bergauffahrt zur Verhaldung nicht nur schneller als die bisher eingesetzten diesel-mechanischen Muldenkipper, sie reduzieren dabei auch deutlich den Dieselverbrauch, die Emissionen und den Lärm. Sie wurden im vorigen Jahr angeliefert und Schritt für Schritt mit den von der VA Erzberg GmbH selbst gefertigten Muldenkörpern und den Stangenstromabnehmern ausgerüstet. In der Praxis fahren die neuen SLKW vom Ladepunkt auf der Etage bis zum Kontakt mit der Oberleitung mit Dieselantrieb. Mit einer Länge von 4 km handelt es sich übrigens um die längste durchgängige Oberleitung, die weltweit in einem Bergbaubetrieb im Einsatz steht. Wenn der Kontakt über die Stromabnehmer hergestellt ist, nutzen sie für die zügige Bergauffahrt den Strom aus der Oberleitung. Das Entladen auf der Horizontalen und die Bergabfahrt erfolgt wieder mit konventionellem Dieselantrieb.

Eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren des Systems ist ein gleichbleibender Abstand der Oberfläche der Transportstraße zur Oberleitung von 7 m. Um die Einhaltung dieser Distanz exakt gewährleisten zu können, investierte die VA Erzberg GmbH nun in einen Cat 16M – den größten Cat Grader, der im deutschsprachigen Raum im Einsatz ist und in Österreich die erste Maschine in dieser Größenordnung darstellt.

Anfang August erfolgte die erste Inbetriebnahme des Cat 16M mit der Einschulung von mehreren Fahrern. Der speziell für den Bergwerksbetrieb und das Anlegen und Warten von Transportstraßen konfigurierte Cat 16M verfügt über Allradantrieb, einen Stufe V Motor, ein Einsatzgewicht von ca. 32 t und ist mit einer 4,9 m langen Mittelschar ausgerüstet. Auf ein Frontschild wurde verzichtet, die vordere Fahrachse ist mit einem Gegengewicht ausgerüstet. Die Fahrer schätzen den guten Rundumblick aus der komfortablen und geräumigen Kabine mit Klimaanlage. Neben der Joystick-Lenkung ermöglicht ein Mehrfarben-Touchscreen-Infodisplay den Zugriff auf alle relevanten Informationen und Parameter. Entsprechend der Anforderungen in einem Bergbaubetrieb wurde der Grader mit einer Feuerlöschanlage nachgerüstet. Der Cat 16M ist allerdings nicht das erste spezielle Cat Gerät am Erzberg: vor einigen Jahren wurde bereits ein Cat Raddozer 834K für die Verhaldung in Betrieb genommen. Der bereits am Erzberg eingesetzte Grader Cat 14M bleibt als Reservegerät bzw. für diverse andere Arbeiten vor Ort.

Angesichts der hohen Anforderungen an die Exaktheit des Planums kommt der Cat 16M mit einer Maschinensteuerung zum Einsatz, für die das Gerät bereits ab Werk vorbereitet ist. Entsprechend rasch konnten daher die Profis der Firma Sitech Austria, dem Vertriebspartner von Trimble in Österreich, das Gerät nachrüsten. Die Besonderheit der für den Erzberg gewählten Lösung: Für die maximale Bewegungsfreiheit des Cat 16M wird mit der aktuellen Version von Trimble Earthworks für Grader die 3D-GNSS-Steuerung ohne Masten unterstützt. Hierzu wird ein Empfänger auf der Kabine und einer auf dem Vorbau der Maschine installiert. Mit der neuen Konfiguration entfallen nicht nur störende Masten und Verkabelung, die wertvollen Antennen sind auch besser geschützt. Bei Modellen, bei denen die Montage auf der Maschine nicht möglich ist, können die Empfänger mit Mast direkt auf dem Schild montiert werden. Da am Erzberg der Satelliten-Empfang nicht optimal ist, hat Sitech Austria den Cat 16M mit allen verfügbaren Satelliten-Systemen konfiguriert.

Pünktlich zur Inbetriebnahme des neuen Materialtransportsystems kann mit den neuen Cat 16M ab sofort auch das erforderliche exakte Planum der Transportstraßen sichergestellt werden.

www.vaerzberg.at
www.zeppelin-cat.at
www.sitech-austria.at

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Mit seinen Abmessungen spielt der Cat 16M nicht nur in Österreich in einer eigenen Liga. Im Einsatz mit der 3D-Maschinensteuerung sorgt das von Sitech Austria nachgerüstete Trimble System ohne Masten für maximale Bewegungsfreiheit.

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Die sieben diesel-elektrisch angetriebenen SLKW nahmen im September am Erzberg den regulären Betrieb auf. Der Abstand zur Oberleitung – der längsten durchgängigen Oberleitung, die weltweit in einem Bergbaubetrieb im Einsatz steht – muss exakt eingehalten werden.

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Von links: Harald Polleros (zuständiger Betreuer der Niederlassung Zeppelin Graz), Maschinist (VA Erzberg GmbH), Jürgen Specht (Niederlassungsleiter Zeppelin Graz), Ing. Peter Aflenzer (Instandhaltung Erzproduktion, VA Erzberg GmbH) und DI Dr. mont. Peter Schimek (Projektleiter der VA Erzberg GmbH).

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Maschinist schätzt die Kraft des Cat 16M, die komfortable Kabine mit ihren großen Glasflächen, die ausgezeichnete Lichtanlage und die zusätzlichen Möglichkeiten der Scharsteuerung.

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