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Neue Hardware für die maritime Ausbildung in Flensburg – Zeppelin Power Systems spendet Caterpillar Aggregat

23.09.2014

Ab sofort steht ein Caterpillar Aggregat vom Typ C9 auf dem Campus der Fachhochschule (FH) und Fachschule für Seefahrt (FS) Flensburg für die praktische Ausbildung zur Verfügung. Künftig kann der Betrieb eines Aggregats an Bord von Seeschiffen noch realistischer erprobt und gelehrt werden. Der Einbau des Aggregats ist der Abschluss einer rund einjährigen Projektarbeit zwischen der FS Flensburg und Zeppelin Power Systems zur Erweiterung des Campus Maschinenparks.

„Wir freuen uns über die Anlieferung des Aggregats und den nachfolgenden Einbau“, sagt Stefan Rother, Diplom-Ingenieur für Schiffsbetriebstechnik bei der Fachschule für Seefahrt (FS). „Die moderne Simulation von Betriebszuständen an Bord von Seeschiffen ist zwar in den letzten Jahren deutlich realistischer und besser geworden, ersetzt aber immer noch nicht vollständig den realen Betrieb eines Motors im System Schiff.“

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Zeppelin Power Systems hat speziell für die Verwendung an den beiden Bildungseinrichtungen ein C9-Aggregat ausgerüstet. Zum Einsatz kommt ein Cat C9 Reihenmotor mit 9 Litern Hubraum, Turbolader mit Ladeluftkühlung und 1.800 U/min. Dazu gehört ein 4-poliger Drehstrom-Schiffsgenerator mit Sockel, Flanschglocke und Stahlscheibenkupplung, der bei 440 Volt Spannung eine Generatorleistung von 150 ekW erbringt. Der speziell für die Ausbildung ausgerüstete und modifizierte Serienmotor vom Typ Caterpillar C9 wurde ausgewählt, da dieser bei kleinem Bauvolumen und geringen Betriebskosten eine optimale Lösung für Forschung und Lehre darstellt.

Anhand des Aggregats soll die Einbindung in elektrische Bordsysteme gezeigt werden. Künftig wird es möglich sein, dass Anwendungen wie zum Beispiel Kraftstoffverbrauchsmessungen und Kennfelder,  Abgasuntersuchungen und Lastaufschaltungen direkt von den Studierenden durchgeführt und analysiert werden können. Die Montage im Maschinenpark auf dem Campus der Fachhochschule soll noch im September erfolgen. „Wir freuen uns, mit dem C9-Aggregat einen aktiven Beitrag zur maritimen Ausbildung an der FH Flensburg zu leisten“, sagt Jan Volkert Wibel, Bereichsleiter Schiffe/Öl- & Gasindustrie bei Zeppelin Power Systems. „Zeppelin Power Systems  engagiert sich selbst intensiv im Bereich Ausbildung und Nachwuchsförderung. An unseren Standorten Hamburg und Achim haben wir derzeit rund 20 gewerbliche und kaufmännische Auszubildende und fünf Studierende in dualen Ingenieur-Studiengängen.“ 

 

Zeppelin Power Systems hat das Aggregat mit einer kompletten Motorsteuerung und -überwachung ausgerüstet, damit es in die bestehenden Systeme der Maschinenhalle eingebunden werden kann. Die hierfür erforderlichen Voruntersuchungen sind bereits durch die Seefahrtschüler der FS im Rahmen einer Projektarbeit durchgeführt worden. Durch eine Kooperationsvereinbarung zwischen der FH Flensburg und der FS Seefahrt ist der Rahmen für eine Aufstellung des Motors in den Räumen der Fachhochschule und eine gemeinsame Nutzung aller maritimen Studiengänge gewährleistet. Durch maximale Betriebszeiten und eine optimale Ausnutzung mit praxisnahen Laborversuchen ergibt sich ein weiterer Standortvorteil für den Flensburger Campus.

 

Auf der Maritimen Konferenz 2013 in Kiel wurde die Idee entwickelt, den Maschinenpark auf dem Campus zu erweitern und zu modernisieren, um die maritime Ausbildung am Standort Flensburg zu fördern. Die für Schiffsingenieure wichtige praktische Tätigkeit an Motoren und Generatoren sowie die damit verbundenen theoretischen Systemkenntnisse sind eine wesentliche Säule der Ausbildung zukünftiger Führungskräfte an Bord von Seeschiffen. Auf Initiative der Fachschule für Seefahrt Flensburg (ehemals Staatliche Schiffsingenieur- und Seemaschinistenschule Flensburg), die neben der FH Flensburg die zweite Ausbildungsstätte im Maritimen Zentrum ist, wurde der Kontakt mit der Zeppelin Power Systems aus Hamburg hergestellt. 
 

Die Fachschule für Seefahrt (FS) Flensburg als berufsbildende Schule befindet sich auf dem Flensburger Campus und bildet im Rahmen von zweijährigen Lehrgängen staatlich geprüfte Techniker und Nautiker als Patentträger für den seemännischen Nachwuchs aus. Bedingt durch international gleiche Standards in der maritimen Ausbildung (STCW) müssen sowohl Fachschule als auch Fachhochschule grundsätzlich ähnliche Ausbildungsvoraussetzungen schaffen, wobei sich die Fachschulausbildung bewusst mehr auf den anwendungsspezifischen Ausbildungsinhalt konzentriert.  „Dadurch ergeben sich hohe Synergieeffekte bei der Nutzung von Laboren und Simulatoren für beide Ausbildungseinrichtungen und es ist naheliegend, neue Projekte wie dieses gemeinsam zu gestalten“, sagt Stefan Rother.